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Doris Brecht, Ernährungsberaterin

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Werbung verleitet Kinder zum mehr essen

Werbung verleitet Kinder zum mehr essen

Eine neue Studie aus Australien hat gezeigt, dass Kinder, die gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel sehen, messbar mehr Kalorien am Tag zu sich nehmen. Dabei reiche schon eine kurze Werbeeinwirkung von wenigen Spots aus. In der Untersuchung wurden 160 Kinder in vier Gruppen eingeteilt und getestet. Die erste Gruppe sah täglich 10 Minuten fern mit Werbeunterbrechungen (unter anderem von den Firmen Nestlé, Burger King und Nutella). Die zweite Gruppe bekam zusätzlich zum selben Fernsehprogramm ein Computerspiel mit Lebensmittelwerbung. Bei Gruppe 3 und 4 wurde die Werbung absichtlich ohne Nahrungsmittel gezeigt, z.B. aus dem Non-Food-Bereich für Spielzeug. Anschließend wurde gemessen, wieviele Kalorien die Kinder beim Frühstück, Mittag und einer Snackpause zwischendurch verzehrten. Das Ergebnis: Die Kinder, die eine Werbung für ungesunde Lebensmittel gesehen hatten, aßen im Schnitt 46 Kalorien mehr am Tag als die anderen Kinder aus den Gruppen 3 und 4. Bei übergewichtigen Kindern war die Wirkung sogar noch stärker, denn sie nahmen im Durchschnitt 95 kcal mehr zu sich. Obwohl die Kinder nicht mal die Produkte zu essen bekamen, die in der Werbung zuvor angepriesen wurden, griffen die vorher beeinflussten Kinder offenbar generell öfter zum Essen als die anderen.

Die Verbraucherschutzministerkonferenz fordert daher gegen Lebensmittelwerbung für Kinder vorzugehen. Außerdem sollte laut DANK (Deutsche Allianz Nichtübertragbarer Krankheiten) ein verpflichtendes „Ampel-System“, das mit Farben den Gesundheitswert eines bestimmten Produktes verdeutlich, in Deutschland eingeführt werden. Lediglich der Hersteller Danone kündigte an, ab 2019 ein fünfstufiges Ampelsystem namens „Nutri-Score“ einführen zu wollen.

Aus: Adipositas 3/2018, Seite 146 f.

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