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Was ist eine „Salicylat-Intoleranz“?

Was ist eine „Salicylat-Intoleranz“?

Eine Salicylat-Intoleranz beruht häufig auf einer Unverträglichkeit gegenüber Schmerzmitteln und Kosmetika, die Salicylate oder verwandte Entzündungshemmer enthalten. Auch in Obst und Gemüse können diese Substanzen enthalten sein, da sie in Pflanzen als Abwehrstoff gegen Fressfeinde gebildet werden. Symptome können Asthma, Hautirritationen, Nasenschleimhautentzündung, Polypenbildung in der Nase oder chronische Darmentzündungen sein. Salicylate oder ähnliche, sogenannte COX-Hemmer, blockieren das Enzym Zyklooxygenase (COX), welches für die Bildung von Prostaglandinen zuständig ist. Prostaglandine vermitteln im Körper wichtige Vorgänge wie Entzündung oder Hypersensitivität zur Immunabwehr. Wenn die COX-Enzyme durch salicylathaltige Substanzen gehemmt werden, werden weniger Prostaglandine hergestellt, was im Körper zu einer erhöhten Ausschüttung von Leukozyten, Makrophagen, Thrombo- und Lymphozyten führt. Diese wiederum verursachen die Symptome an Nase, Lunge, Haut und Darm.

Diagnostiziert werden kann die Salicylat-Intoleranz anhand der Symptome unmittelbar nach Aufnahme von Salicylaten oder COX-Hemmern. Meist in Form von Bluttests oder durch gute Anamnese. Zur Behandlung hilft meist nur eine Karenz, also bestmögliche Vermeidung der entsprechenden Substanzen. Es gibt auch die Möglichkeit einer Adaptations-Therapie, bei der eine steigende Menge Acetylsalicylsäure verabreicht wird bis sich der Körper daran gewöhnt hat. Diese sollte nur unter ärztlicher Aufsicht, ggf. unter stationärer Beobachtung, erfolgen, da es zu schweren Reaktionen wie Asthma kommen kann.

Aus: Deutsches Ärzteblatt Jg. 105 Heft 8 S. 137 ff.

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