Vitamin B12 und die Gesundheit

Das Vitamin B12 gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen der B-Gruppe und ist fast ausschließlich in tierischen Produkten enthalten. Zur Aufnahme des Vitamins im Körper benötigt er ein spezielles Transportmolekül, den sogenannten „Intrinsic-Factor“. Dieser wird von den Belegzellen der Magenschleimhaut gebildet und abgegeben. Dann bindet es an das Vitamin B12 und transportiert es durch die Dünndarmwand ins Blut. Nur ein geringer Teil von etwa 1% kann unabhängig vom Intrinsic-Factor durch passive Diffusion aufgenommen werden. Da auch immer nur geringe Dosen des Vitamins auf einmal transportiert werden können, ist eine verteilte Aufnahme über den Tag sinnvoll. Um den Weg über den Intrinsic Factor zu umgehen, werden häufig Vitamin-B12-Präparate mit sehr hohen Dosierungen verabreicht, damit das Vitamin über passive Diffusion aufgenommen werden kann. Bei dieser passiven Aufnahme kommt nur 1 % der verabreichten Dosis im Körper an. Deshalb müssen etwa 500 µg als Dosierung eingenommen werden.

Die Hauptgründe für einen Vitamin-B12-Mangel sind eine chronische Magenschleimhautentzündung oder Autoimmunkrankheiten, bei denen die Parietalzellen geschädigt werden. Bei einer Magenverkleinerung kann es passieren, dass die Bildung des Intrinsic Factors nach der Operation gestört ist und zu wenig von dem Protein produziert wird. Folgen eines Mangels können Anämie (Blutarmut) oder eine Entmarkung des Rückenmarks sein. Auch bei einseitigen Ernährungsformen, wie Vegetarismus oder Veganismus, kann es zu einem Mangel des Vitamins kommen. Selbst, wenn viele Milchprodukte verzehrt werden, reicht die Konzentration an B12 meist nicht aus. Die höchste Konzentration ist in Muskelfleisch von Tieren zu finden und nimmt dann über Milch, Eier etc. immer weiter ab. Daher ist eine regelmäßige Überprüfung des Vitaminstatus und bei Bedarf eine Einnahme von Supplementen dringend zu empfehlen.

Aus: Dr. Schweikart, Vitamin B12 und Intrinsic Factor, www.vitaminb12.de, 29.11.2017