Superfood 2.0
Superfood 2.0
Was ist so super an den neuen Trend-Lebensmitteln mit Namen wie „Baobab-Frucht“ oder „Amla-Beere“? Generell kann man sagen, dass nicht einzelne Pflanzeninhaltsstoffe im Vordergrund stehen, sondern es sich um ganzheitliche Nahrungsmittel handelt, die durch eine überdurchschnittlich hohe Menge an Nährstoffen überzeugen. Sie besitzen meist eine besondere Kombination aus verschiedenen Vitaminen, Mineralstoffen, Antioxidantien, Proteinen, Enzymen und essentiellen Aminosäuren mit positivem Einfluss auf die Gesundheit. Somit sind sie im Gegensatz zu anderen Lebensmitteln echte „Nährstoffbomben“. Viele Superfoods stammen aus der Bio-Erzeugung, sind weitestgehend naturbelassen und kommen aus tropischen oder arktischen Regionen. Bei uns heimische Superfoods sind z.B. Gerstengras und Brennnessel, welche antioxidativ und entzündungshemmend wirken. Nicht-einheimische Superfoods sind:
1. Baobab-Früchte
Sie stammen vom Baobab-Baum in Madagaskar und werden von den Afrikanern zur Herstellung von Marmelade, Butter, Pulvern, Arzneimitteln und Kosmetikprodukten verwendet. Die Früchte sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen, Eisen, Ballaststoffen und antioxidativ wirkenden Pflanzenstoffen. Außerdem sollen sie das Nerven- und Immunsystem stärken. Isst man den Baobab-Extrakt zusammen mit einem schnell resorbierbaren Kohlenhydrat (z.B. Weißbrot), verlangsamt sich die Aufnahme in den Blutkreislauf. Dies kann helfen den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Geschmacklich erinnert die Frucht an eine Mischung aus Grapefruit, Birne und Vanille.
2. Amla-Beeren
Die hellgrünen Beeren sind eine Stachelbeer-Art aus Indien mit sehr hohem Vitamin-C-Gehalt. Sie schmecken säuerlich-bitter und werden häufig in Säften oder Marmeladen verwendet. Außerdem sind sie reich an Mineralstoffen, wie z.B. Chrom, Proteinen und verdauungsfördernden Ballaststoffen. Sie können helfen, den Körper zu entgiften, das Herz- und Immunsystem stärken sowie den Stoffwechsel ankurbeln.
3. Lucuma
Aus Südamerika kommt die süß-schmeckende Lucuma-Frucht, welche reich an gesunden Inhaltsstoffen wie Vitaminen, Mineralien, Antioxidantien und Ballaststoffen ist. Sie soll die Hautgesundheit unterstützen, Verdauung und Immunsystem verbessern, sowie positive Wirkung auf den Blutdruck haben. Trotz ihres süßen Geschmacks hat sie einen relativ niedrigen glykämischen Index und beeinflusst den Blutzuckerspiegel weniger als vergleichbares Obst.
Um eine langanhaltende Wirkung der Superfoods zu erzielen, sollten sie regelmäßig in den Speiseplan integriert werden. Doch es liegen noch keine Langzeitstudien zu möglichen Nebenwirkungen und Überdosierung vor. Deswegen sollten nur moderate Mengen zusammen mit einer abwechslungsreichen Ernährung verwendet werden.
Aus: Diabetes living 03/2016 S.42 ff