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Omega-3 bei Lebererkrankungen

Omega-3 bei Lebererkrankungen

Hepatitis ist eine Leberentzündung mit mehr oder weniger schweren Folgen. In Deutschland sind ca. 500.000 Menschen von chronischer Hepatitis C betroffen; weltweit sind es sogar 170 Millionen. Unbehandelt kann die chronische Hepatitis C zur Zirrhose und letztendlich zum Leberkarzinom führen. Die konventionelle Therapie beinhaltet die Gabe von antiviralen Interferonen zur Verstärkung der körpereigenen Abwehrstoffe gegen Virusinfektionen in Kombination mit virostatischen Mitteln, welche die Vermehrung der Viren unterdrücken sollen. Die Nebenwirkungen dieser Therapie reichen von Grippe-ähnlichen Symptomen über Haarausfall bis hin zu Depressionen und Fehlfunktionen der Schilddrüse. Einige Lebensmittel, die nachweislich positiven Einfluss auf die Leber haben, können die Therapie unterstützen und Nebenwirkungen lindern:

1) Bittere Lebensmittel, wie Endivien, Chicorée, Radicchio und Artischocke. Sie unterstützen die Verdauungsfunktion der Leber.

2) Viele Gewürze wie z.B. Curry und Ingwer wirken leberschützend.

3) Pflanzliches Eiweiß wirkt weniger belastend auf die Leber als Tierisches.

4) Zur Immunstärkung kann mit Vitamin D, C, Selen und Zink supplementiert werden.

5) Omega-3-Fett aus Fisch, Pflanzenöl und Nüssen wirkt entzündungshemmend.

6) Zusätzlich können Omega-3-Präparate eingenommen werden.

Eine ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren ist über die Ernährung kaum zu schaffen. Entscheidend ist außerdem das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 im Körper. Idealerweise sollte es bei 1 zu 1 liegen. Doch besonders in den Industrieländern hat sich die Aufnahme von Omega-6-Fett verzehnfacht, während das Omega-3 auf der Strecke bleibt. Omega-6 ist für die Bildung von entzündungsfördernden Stoffen zur Infektionsabwehr notwendig, Omega-3 dagegen für entzündungshemmende Stoffe. Durch das Missverhältnis kommt es viel häufiger zu Entzündungsreaktionen im Körper als nötig. Um spürbare Effekte zu erzielen sollten mindestens 2g reines Omega-3, bzw. die Folgeformen DHA und EPA, aufgenommen werden. Das entspricht ca. 100g Hering oder 300g Lachs oder Makrele. Zudem muss das Omega-3 vom Körper erst in DHA und EPA umgewandelt werden, bevor es weiterverwendet werden kann. Dazu werden dieselben Enzyme benötigt wie bei der Umwandlung von Omega-6 zu Arachidonsäure. Sie sind also konkurrierend. Um die Menge an Omega-3 optimal erhöhen zu können, müssten nicht nur viel mehr Omega-3-Fettsäuren zugeführt, sondern auch die Menge an Omega-6 reduziert werden.

Aus: Ernährung & Medizin 2/2016 S. 62 ff.

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