Macht Fett wirklich fett?
Von vielen Ernährungsorganisationen wird noch immer empfohlen, maximal 30% der täglichen Kalorien durch Fett zu sich zu nehmen. Doch die Wissenschaft ist bereits auf einem ganz anderen Stand. Im Gegensatz zu der allgemein läufigen Fachliteratur sind gesättigte Fettsäuren keineswegs Auslöser für koronare Herzerkrankungen. Die beispielsweise überwiegend gesättigten Fettsäuren in Milch- und Kokosprodukten weisen neuesten Studien zufolge sogar gesundheitsfördernde Effekte auf. Sie wirken antiviral, antimikrobiell, antikarzinogen und haben einen positiven Einfluss auf das Immunsystem. Entscheidend ist auch das Verhältnis von ungesättigten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Omega-6-Fettsäuren wirken häufig entzündungsfördernd, während mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren dem entgegen wirken.
Das größte Problem bei der fettarmen Ernährung ist, dass statt gesunder tierischer und pflanzlicher Fette viel mehr Kohlenhydrate aufgenommen werden. Dies hat in den letzten 30 Jahren, in denen der Anteil von Fett in der Nahrung stetig gesunken ist, gezeigt, dass die Menschen im Allgemeinen immer dicker wurden. Auch wenn Übergewicht ein komplexes Problem ist, kann dem Fett nicht die alleinige Schuld angelastet werden. Für die meisten "Fett-Verweigerer" spielt der Cholesterinspiegel eine entscheidende Rolle. Zu viel Cholesterin im Blut gilt als wesentlicher Faktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch Tatsache ist, dass nur einige der gesättigten Fettsäuren den Cholesterinspiegel erhöhen. Andererseits erhöhen sie auch das gute HDL-Cholesterin, das vor koronaren Herzkrankheiten schützen kann.
Wie bei allem im Leben kommt es auf das richtige Verhältnis an. Wer die richtigen Fette und Öle verwendet und gleichzeitig die Kohlenhydrate reduziert, kann seine Blut- und Fettwerte optimieren. Eine kalorisch angemessene Ernährung mit vielen ungesättigten Fettsäuren, reichlich Obst und Gemüse, Eiweiß und wenig Zucker verbessert die Risikofaktoren für alle möglichen Stoffwechselerkrankungen und hilft bei einer dauerhaften Gewichtsreduktion.