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Doris Brecht, Ernährungsberaterin

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Gesunder Saft mit viel Zucker

Gesunder Saft mit viel Zucker

 Britische Forscher haben 203 Fruchtsäfte, Smoothies und Fruchtsaftgetränke für Kinder untersucht und kamen zu dem Schluss: „unacceptably high“ (zu deutsch: inakzeptabel hoch). Anlass der Untersuchung ist ein Gesetz, welches 2018 in England erlassen werden soll und eine „Zuckersteuer“ auf Softdrinks beinhaltet. Damit soll die Zunahme von Diabetes-Typ-II-Betroffenen in England eingedämmt werden. Die Forscher verglichen bei den Getränken die Etikettangaben für den Zuckergehalt pro 200 ml (= 1 Portion). Bei knapp der Hälfte der Produkte enthielt eine Portion mindestens 19g Zucker (ca. 5 Teelöffel), was bereits der empfohlenen Zuckermenge für Kinder pro Tag entspricht. Am meisten Zucker enthielten Smoothies mit 13g/100ml, gefolgt von Fruchtsäften (10,7g/100ml) und Fruchtsaftgetränken (5,6g/100ml). Mit der Zuckersteuer würden für solche Getränke mit einem Zuckeranteil ab 5g/100ml mindestens 22 Cent Aufschlag anfallen. Das Gesetz soll allerdings nur für Softdrinks gelten; Fruchtsäfte, Milchgetränke und kleine Unternehmen sollen von der Steuer ausgenommen sein. Die Wissenschaftler bemängeln, dass Getränkehersteller schon jetzt den unnötigen Zusatz von Zucker unterlassen sollen und dass die Angaben auf den Etiketten nur für Durchschnitts-Erwachsene gelten, jedoch nicht für Kinder geeignet seien. Viele Eltern, abgeschreckt von dem zunehmend negativen Image der Softdrinks, wechseln bei ihren Kindern zu Fruchtsäften, doch bezogen auf den Zuckergehalt stellt dies keine Verbesserung dar. Experten empfehlen, Säfte auf jeden Fall mit Wasser zu verdünnen oder das Obst gleich im Ganzen zu verzehren.

Aus: Ernährung & Medizin 2/2016, S.56

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