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Doris Brecht, Ernährungsberaterin

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Agrargifte landen nicht nur auf dem Acker

Agrargifte landen nicht nur auf dem Acker

Weltweit werden bedenkenlos Unkrautvernichtungsmittel eingesetzt, egal ob in privaten Kleingärten oder großindustriellen Anbaugebieten. Eines der populärsten Herbizide nennt sich „Roundup“ mit dem Wirkstoff Glyphosat, welches stets als gesundheitlich unbedenklich propagiert wurde. Es ist ein sogenanntes „Totalherbizid“, das alle umliegenden Pflanzen ohne Differenzierung abtötet, mit Ausnahme von genetisch manipulierten Pflanzen mit Resistenz. Entdeckt wurde der Glyphosat-Wirkstoff 1970 vom US-Agrochemie-Riesen Monsanto und ab 1974 unter dem Namen Roundup vermarktet. Inzwischen wird Roundup in mehr als 130 Ländern überall auf der Welt verwendet. Dennoch stellen immer wieder wissenschaftliche Studien die Unbedenklichkeit von Roundup in Frage.

Glyphosathaltige Herbizide werden meist eingesetzt, wenn alle Pflanzen eines Gebietes abgetötet werden sollen, z.B. zur Vorbereitung einer Ackerfläche für die kommende Aussaat von Kulturpflanzen. Manchmal wird es auch kurz vor der Ernte eingesetzt, da das Abtöten aller Grünpflanzen die Reifung beschleunigen oder die Ernte erleichtern kann. Auch Autobahnstreifen, Beete, Wege und die Schienen der Bahnnetze werden mit Glyphosatprodukten freigehalten. Um die Ernte der Landwirte nicht zu gefährden, werden zunehmend genmanipulierte Pflanzen angebaut, die gegen Herbizide resistent sind. 2009 betrug der Anteil von manipulierten Soja-Pflanzen in den USA 90% an der gesamten Soja-Anbaufläche. Andere Länder sind noch zurückhaltend mit dem Anbau von Gen-Pflanzen. Durch den Einsatz von Glyphosat sind Menschen, Tiere und Pflanzen auf vielfältige Weise den Rückständen des Wirkstoffes ausgesetzt: Zuerst die Anwender und angrenzende Gebiete, des Weiteren kann das Glyphosat durch den Boden ins Grundwasser oder durch abfließendes Wasser in umliegende Gewässer gelangen. Nicht zuletzt landen Rückstände auch in den produzierten Lebensmitteln oder über das Futter in tierischen Produkten. 2013 wies der BUND nach, dass bei 7 von 10 Großstadt-Bewohnern Deutschlands der Wirkstoff Glyphosat im Urin zu finden war.

 

Aus: Greenpeace „Totalherbizid Glyphosat – Gefahr für Mensch und Umwelt“  05/2015

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