Allgemein gilt TYP-II-Diabetes als chronisches Leiden, das fast ausschließlich medikamentös behandelt wird. Doch dies kritisiert der englische Arzt Des Spence, der der Ärztegesellschaft vorwirft, eine Reduzierung des Blutzuckerspiegels einzig auf pharmakologischem Weg anzustreben.
In den letzten 10 Jahren stiegen die Ausgaben für Insulin, allein in Großbritannien, um 300% auf 356 Millionen Euro. Da ist es kein Wunder, dass die Pharmaindustrie dieses Vorgehen unterstützt und großzügig Blutzuckermessgeräte verteilt. Weiterhin würden, laut Des Spence, dubiose Studien durchgeführt, Marketingveranstaltungen als Fortbildungen getarnt angeboten und Ärzte zum Einsatz von neuen, teuren Arzneimitteln gedrängt werden. Dass die neuen Medikamente nicht unbedingt zum Erfolg führen, zeigt die kürzliche Marktrücknahme des Medikaments "Rosiglitazon".

Doch ob Typ-II-Diabetes durch Abnehmen und gesunde Ernährung allein geheilt werden kann ist ebenso umstritten und lediglich durch kleinere Studien belegt. Dennoch sollte Diabetes umfassend angegangen werden, denn mit den derzeitigen Ausgaben für Medikamente könnten beispielsweise 40.000 Personal-Trainer engagiert werden.