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Doris Brecht, Ernährungsberaterin

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Die geheimen Tricks der Supermärkte

Die geheimen Tricks der Supermärkte

Die meisten Leute, die in einen Supermarkt gehen, kommen mit mehr Dingen wieder heraus als sie eigentlich vorhatten zu kaufen. Doch woran liegt das? Nahezu jeder Einkaufsladen hat seine eigenen, oft kaum wahrnehmbaren Methoden, um Kunden zum Kaufen zu verführen. Noch dazu kommt, dass viele Menschen oft hungrig einkaufen gehen oder sich einfach „mal Etwas gönnen“ möchten. Besonders beim Thema Süßigkeiten und Leckereien werden wir verlockt mit farbenfrohen Verpackungen, günstigen Preisen und einer riesigen Auswahl, sodass häufig viel mehr eingepackt wird als auf dem Einkaufszettel steht. Oft wird auch suggeriert, dass eine Großpackung viel günstiger sei als die normale Verpackungsgröße, was beim Nachrechnen nicht immer der Fall ist. Noch leichter Zuzugreifen wird es bei Super-Sonderangeboten wie „2 zum Preis von 1“, mit Rabatt- und Couponaktionen, oder auch den beliebten Sammelheften zum Einkleben von Treuepunkten. Kurz vor der Kasse beginnt die härteste Wegstrecke mit der sogenannten „Quängelware“ auf Kinderaugen-Höhe, bei der auch Erwachsene häufig schwach werden. Es locken viele bunte Kleinigkeiten, hübsch verpackt und in handlicher Größe, sodass schnell wieder ein, zwei Teile mehr im Wagen liegen. Hinter den Konzepten der Supermärkte steht eine ganze Maschinerie, die mit ihren psychologischen Tricks die „Kaufkraft fördern“ soll.

Hier die 10 größten Fallen der Märkte:

1. Große Einkaufswagen

.. der Inhalt sieht nicht mehr so viel aus und man packt automatisch mehr ein. Stattdessen entweder einen Korb verwenden oder den Wagen vorab mit einem Platzhalter (z.B. leeren Karton) füllen, um den Raum optisch zu verkleinern.

2. Ein- und Ausgang

Die Organisation des Ein- und Ausganges ist taktisch so ausgeklügelt, dass der Kunde meist den gesamten Laden durchqueren muss. Dabei soll er an möglichst vielen Waren und Sonderangeboten vorbeikommen und kräftig zugreifen. Das Beste ist: Augen zu und durch. Wer sich nicht verführen lassen will, sollte nicht so genau hinsehen, was angeboten wird.

3. Atmosphäre

.. ist sehr wichtig, denn wer sich wohlfühlt, kauft mehr. Und wer sich viel Zeit lässt beim Einkaufen greifen öfter hier und dort hin. Hinzu kommt angenehmes Licht, eine leichte Melodie im Hintergrund, ansprechende Dekoration und schon ist das Einkaufserlebnis perfekt. Da hilft nur sich klar zu machen, dass alles von der Filialleitung gewollt ist und den Käufer „einlullen“ soll.

4. Gutes Gewissen

Es ist kein Zufall, dass in den meisten Läden zuerst Obst und Gemüse angeboten wird, bevor man zu den „sündigen“ Gängen mit Chips und Schokolade kommt. So soll das Gewissen beruhigt und der Kauf von Junkfood erleichtert werden. Einfach strukturiert im Kaufvorhaben bleiben und nicht beirren lassen.

5. Unten und oben

Die Regalsortierung ist ebenso nicht zufällig gewählt. Mittig, auf Augenhöhe, stehen meist die eher hochpreisigen Markenprodukte. Wer es günstiger haben will, muss sich bücken oder mühsam nach oben greifen. Wer das weiß, sollte zuerst die Preise vergleichen und kann mit etwas Mühe viel Geld sparen.

6. Sonderangebote

Rote Preisschilder, nett dekorierte Ständer und bunter Schilder mit Aufschriften wie „Super-Sonderangebot“ oder „Knüller-Preis“ ziehen automatisch den Blick auf sich. Häufig wird zusätzlich Zeitdruck suggeriert schnell zu Kaufen mit Slogans wie „nur für kurze Zeit“ oder „nur diesen Sommer“. Zudem steht die spezielle Ware oft gesondert von ähnlichen Artikeln, um einen direkten Preisvergleich zu erschweren.

7. Der „Platz-Trick“

Den meisten Supermarktbesuchern ist es wahrscheinlich noch nicht aufgefallen, doch in vielen Läden variiert die Breite der Gänge mit den jeweils angebotenen Produkten. Dinge, die jeder braucht, wie Toilettenpapier, Brot oder Zahnpasta stehen in breiteren Gängen. Je teurer die Produkte sind, desto schmaler wird der Gang. So wird der Kunde gezwungen langsam zu gehen und möglichst viel zu gucken und zu kaufen.

8. Unbemerkte Preiserhöhung

Wenn der Preis des Lieblings-Lebensmittels auf einmal 20 Cent höher ist, fällt es den meisten Kunden auf. Doch häufig wird, statt den Preis zu erhöhen, einfach der Inhalt reduziert oder die Verpackungsgröße verändert. Das ist unauffälliger und wird vom Großteil der Verbraucher nicht wahrgenommen.

9. Große Packung, große Täuschung

Viele denken, dass eine Familienpackung immer günstiger ist als die Standardgröße, doch das stimmt nicht immer. Oft vergleichen Kunden gar nicht die Preise und dazu kommt, dass die großen Packungen zum mehr essen verleiten.

10. Verlockende Düfte

In vielen Einkaufsmärkten gibt es sogenannte Backstationen oder einen anschließenden Bäcker mit frischem Brot, Brötchen und Kuchen. Der Duft der Backwaren zieht durch den Laden und lässt den Kunden das Wasser im Mund zusammenlaufen. Unterbewusst können die Nase und ein niedriger Blutzuckerspiegel das Kaufverhalten beeinflussen und zu Appetit-Käufen verleiten.

 

Aus: Diabetes living, Ausgabe 05/2017, Seite 50 ff.

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